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Einträge vom: 06.06.2019

Lockerer Umgang

Heute sprach mich jemand an und meinte, ich ginge ja wohl ganz locker mit Uwes Tod um..
Sie machte es daran fest, daß ich mit weißer Hose und beerenfarbigen Shiirt an seinem Grab stand...

Im ersten Moment war ich geschockt und sprachlos.
Da wird man auf Grund von Äußerlichkeiten beurteilt, ja verurteilt.
Zugegeben, ich trage helle fröhliche Kleidung. Ich lache. Auch laut.
Das sagt aber doch nichts über meine Trauer aus.
Selbstverständlich vermisse ich Uwe, die Telefonate und Besuche, besonders wenn er nüchtern war.
Es gibt Erlebnisse und Erfahrungen, die ich gerne mit ihm teilen möchte. Ihm erzählen...
Manchmal haut mich ein Sonnenaufgang aus den Latschen...
Oder ein Erlebnis, was ich gerne mit ihm teilen möchte, ein Bild...
Egal, manchmal auch nur die Kleinigkeiten des Alltags...Der hüpfende Frosch, der vorm Rasenmäher Reißaus nimmt...

Wie trauert man *richtig*?
Indem man mit verhärmten Blick aus verquollenen Augen durchs Leben geht, an der Vergangenheit klebt?
Darf ich nicht lachen, nur weil ich Witwe bin?

Das glaube ich kaum. Das ist mir zu oberflächlich.
Uwe ist tot.
Ja, aber ich lebe und ich darf lachen und helle Kleidung tragen. Ich darf Veranstaltungen besuchen und mich amüsieren.
Doch, das darf ich.
Ich muß nicht heulend zu Hause sitzen, ganz in schwarz gekleidet.
Ich trauere um Uwe auf meine Art.
Meine Gefühlswelt ist für solch oberflächliche Menschen nicht sichtbar.
Ich bin authentisch. Auch in meiner Trauer.
Daß ich in Dienstkleidung am Grab stand ist jener Person in ihrer Oberflächlichkeit wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.
Hauptsache ein Urteil gefällt.
Ob das richtig oder falsch ist, interessiert keinen...

Man macht das nicht.
Man lacht nicht, wenn der Mann erst gestorben ist.
Man muß...

Ja, was muss man denn und wer ist man?
Wer gibt Menschen, die mich kaum kennen, das Recht mich dermaßen zu verurteilen?
Mich hat die heutige Ansprache verletzt.
Da sind fremde Leute, die meinen das Recht zu haben zu urteilem.
Und ich meine dann, ich muß mich verteidigen, rechtfertigen...
Ich muß michnnicht verteidigen und ich muß mich nicht rechtfertigen.
Wenn ich lachen möchte, dann tue ich es.

Wer dies nicht sehen oder hören möchte kann gerne wegsehen oder hören.
Ich verbiege mich nicht für andere Personen und noch weniger für *die Leute*
Wo waren denn die Leute, als es Uwe schlecht ging?
Eben, und deshalb bin ich so wie ich bin und handel so, wie ich es für richtig halte, und nicht so wie es den Leuten gefällt.
oder wie man es deren Ansicht nach tut.

Sorry, das musste jetzt einfach mal raus.

Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht, und den Mut und die Freiheit, das zu tun, was Euch gut tut und ihr für richtig haltet-
Trauer oder der Umgang damit folgt keinen festen Regeln.
Jeder trauert auf seine Weise, und das ist auch gut so.

Inne halten 06.06.2019, 22.11| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Tiefpunkte | Tags: Trauer

Wenn Fortschritt nur immer so sichtbar wäre...

... dann wäre vieles einfacher.
Heute war nach dem Frühdienst Gartenarbeit angesagt.
Die Sommerpause kam mehr als passend.
Ein weiteres Stück Hof wurde von der *Fugenbepflanzung* befreit.
Stellenweise hatte ich das Gefühl *Rollbrennnesseln* zu haben...
Aber es ging voran.
Fürs Wochenende ist noch ein kleines Stück übrig.
Ich habe gelernt, daß manche Arbeiten über mehrere Tage gehen.
Ich haushalte mit meinen Kräften.
Es nutzt mir nix an einem Tag fertig zu werden und anschließend drei Tage fertig zu sein.

Dazu passend haben wir heute unsere neue Mülltonne erhalten. 240l , Leerung alle 2 Wochen.
Wir haben nicht nir das Volumen verdoppelt, sondern auch die Leerung.
Wenn wir hier durch sind können wir das Ganze unseren Bedürfnissen anpassen.
Bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern.

Wenn der Umzug geschafft ist, steht das Entrümpeln des Kellers an.
Nichts fürn Sperrmüll, aber eben viel Restmüll.
Allein wenn ich an die *Werkstatt* denke... bin ich froh, wenn alle zwei Wochen die Abfuhr erfolgt.
Da lagert neben Werkzeug viel Unnützes. Und eben davon möchte ich mich befreien.
Dinge, die ich 20 Jahre lang nicht gebraucht habe, werde ich wohl auch in den nächsten 20 Jahren nicht brauchen.
Und wenn doch, gibt es Heimwerkermärkte.

Für morgen steht eine Pause an:
Das große Tochterkind kommt und wir beide haben einen Friseurtermin.
Beautyprogramm...
Samstag fahre ich dann nach Köln, im Gepäck, die Sachen, die Anna gerne hätte.
Auch das schafft Luft.
Den Fortschritt in den kleinen Dingen sehen.
Natürlich befreit es, wenn Sperrmüll abgeholt wir, aber auch ein leeres Bücherregal, oder zwei gelbe Säcke schaffen ein kleines bißchen Ornung...
Wenn ich den Papierkram durchhabe, ist das sichtbar sicher nicht viel, aber gefühlsmäßig ein Meilenstein.

Trotz aller Arbeit habe ich immer noch das Endziel klar vor Augen.
Ich sehe ein gemütliches Wohlfühlzuhause am Ende.
Das verleiht unheimlich viel Ktaft und Ausdauer.
Und sorgt für die nötige Motivation.

Im November habe ich zwei Wochen Urlaub und ich träume von einer Reise in wärmere Gefilde-
Einfach mal zwei Wochen nichts tun, nur lesen und vielleicht die Nadeln klappern lassen.
Mich erholen von diesem bislang furchtbaren Jahr, welches nun von ganz viel Schlechtwetter zumindest den ein oder anderen Regenbogen an den Himmel malt...
Das Ziel ist ganz klar Sri Lanka.
Eine Reise, die noch mit Uwe geplant war und nie Realität wurde.
Bekloppt dabei ist, dass 2 Wochen Sri Lanka billiger als eine Woche Nordsee sind - Das muss man auch erst mal verstehen.
Mir geht es dabei einfach nur um (Sonnen)Wärme und Nichtstun.
Der Gedanke jetzt das Meer rauschen zu hören und einfach nichtszu tun, außer genießen. Traumhaft.
Für mich ganz persönlich würde da was rund werden. Ich glaube, ernsthaft ich muß nach Sri Lanka um dann befreit nach vorne zu gehen.

Ist wieder etwas länger geworden. Sorry.
War so nicht geplant, aber beim Schreiben drängen Gedanken nach vorne und wollen verarbeitet werden. Sprich nieder geschrieben.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an euer Feedback. Meist kommt es in Form von persönlichen Nachrichten, ganz selten in Form von Kommentaren, welche dann öffentlich zu lesen sind.
Ich hätte nie geglaubz, daß euch meine Geschichte so interessiert und bin dankbar für jede Resonanz.
Meine Geschichte scheint mit anderen Worten viel häufiger geschrieben wurden zu sein...

Inne halten 06.06.2019, 21.26| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: ein Zuhause schaffen | Tags: Gartengewerk