kommen wir voran.
Wir kämpfen uns in den Alltag zurück.
Seit gestern ist das Familiengrab neu bepflanzt.
So sollte es nächstes Jahr pflegeleicht sein.
Ein immergrüner Teppich und im vorderen Teil ein paar Blühpflanzen.
Dieses Jahr sind es Apfelblüten. Im Herbst wird wohl Heide hinkommen.
Und im nächsten Jahr... Das sehen wir dann.
Bis dahin haben wir auch einen Stein mit Uwes Daten.
Heute war ich bei einem *Parkettmenschen*. In meinem künftigen Schlafzimmer ist Parkett.
Das sollte nochmal abgeschliffen und neu zu versiegeln sein.
Dabei darf dann auch ein professioneller Blick auf die Dielen fallen.
Vielleicht werden die dann gleich mit abgeschliffen.
Sollte das Parfkett nicht zu retten sein, wird es ausgetauscht.
Da lag ein ganz helles Parkett in einem warmen Holzton....
Der Efeu an der Hauswand ist leider noch nicht Geschichte.
Der hat sich dermaßen an die Regenrille gekrallt, wir hatten Bedenken, die Rinne mit abzureißen...
Wir haben aber die Pflanzen soweit gekappt und wenn sie nicht nur von Luft und Liebe lebt, sollte sie da langsam eingehen...
Apropos Luft und Liebe:
Heute war der Lieblingsmensch da. Ich habe ihm meinen neuen Arbeitsplatz gezeigt und das Konzept erklärt.
Er findet es sehr schön, total gemütlich, heimelig.
So gar nicht wie ein Seniorenheim.
Es war und ist mir immer wichtig, daß meine Lieblingsmenschen wissen, wo ich arbeite.
Morgen habe ich Spätdienst.
Wenn ich es frühzeitig aus den Federn schaffe mähe ich vorher den Rasen.
Der hat es wieder nötig.
Diesmal mit dem Streifen außerhalb vom Zaun.
Die Gräser haben mittlerweile geblüht.
Da darf da auch ein Schnitt gemacht werden.
Euch allen noch einen schönen Sommerabend.
Ich bin heute etwas nachdenklich.
Wir haben Uwes Grab gegossen und Hubertus hat sich im Weggehen umgedreht und meinte zu Uwe:
Mach es gut, ich wollte Dir nichts Schlechtes, auch wenn ich Dir mit meinem Dasein auf die Füße getreten bin.
Das hat mich sehr berührt und ich meinte Uwe ist sich wohl selbst häufig auf die Füße getreten, weil er sich oft selbst im Wege stand.
Damit kam aber vieles wieder hoch und die bis dahin fast unbeschwerte Stimmung war getrübt.
Umso mehr, weil mir die Worte vom letzten Besuch in den Kopf kamen, von wegen ich nehme Uwes Tod locker...
Das tue ich ganz sicher nicht. Dennoch bringen mich solche Äußerungen dazu zu glauben. ich muß mich rechtfertigen...
Und dann ärgere ich mich über mich selbst, weil ich das glaube...
Schwierig.
Uwe fehlt mir sehr. Es gibt Dinge, die konnte ich nur mit ihm teilen, weil er die Hindergründe kannte oder die Orte.
Eben gemeinsam Erlebtes... Er fehlt mir als Gesprächspartner, als Freund. Als Zuhörer.
Wenn wir auch kein Paar mehr waren, so hatten wir dennoch genügend Gemeinsamkeiten.
Mein ganzes Erwachsenenleben habe ich mit ihm geteilt.
Jetzt bleiben nur noch Erinnerungen.
Und die Verpflichtung weiter zu LEBEN.
Und das werde ich tun.
Mit einem wunderbaren Mann an meiner Seite...